Grundmine

Die ersten funktionstüchtigen Fernzündungsminen wurden im 1. Weltkrieg gebaut und eingesetzt. Bei der Grundmine handelt es sich um eine Waffe, die auf dem Grund des Meeres, Hafens oder Flusses abgelegt wird und die den Auslöseimpuls für die Zündung ohne eine Berührung zwischen Mine und Schiff erhält. Einsetzbar sind Fernzündungsminen von Schiffen, Flugzeugen und U-Booten aus.

Die Grundmine besteht aus einem Metallzylinder, dessen Enden als Halbkugel, gerade Schnitte oder schräge Schnitte ausgebildet sind. Aber auch kastenförmige oder halbkugelförmige Grundminengefäße sind gebaut und eingesetzt worden. In diesen Behältnissen ist die Sprengladung mit einem Gewicht zwischen 65 und 880 kg Masse und die Zündeinrichtung eingebaut. Diese Minentypen verfügen über Fernzündsysteme.

Bei der magnetischen Zündeinrichtung spricht die Mine auf die Änderung des Erdmagnetfeldes bei Annäherung eines Schiffes an, während bei der Akustikvariante Unterwassermikrofone (Hydrophone) die Geräuschsignatur der anlaufenden Schiffe aufnehmen und diese Signale zur Zündung ausnutzen. Zusätzlich wurde ein Drucksystem entwickelt, welches die Änderung des Wasserdrucks beim Überlaufen der Mine aufnimmt und entsprechend eine Zündung einleitet. Um die Mine effektiver und wirkungsvoller gegen Schiffe zu machen, kann eine Kombination von zwei, oder auch aller drei Zündsysteme in eine Mine eingebaut werden. Um die Räumung zu erschweren, sind Zählvorrichtungen entwickelt worden, die abhängig von der eingestellten Zahl von passierenden Schiffen die Zündung der Mine verzögern. Minen können auch Schutzvorrichtungen gegen ein Entschärfen („Entschärferfallen“) enthalten, die auf typische Manipulationen, wie das Öffnen des Minengefäßes reagieren.

Alle Fernzündungsminen sind mit einer Spannungsquelle (z.B. Zink-Kohle-Batterie) ausgerüstet, die für die Funktion der eingebauten Systeme und für die Zündspannung sorgen muss. Wenn die Batterien leer sind, kann der Zünder die Mine nicht mehr auslösen. Einige Minentypen konnten zusätzlich noch kontrolliert über ein Zündkabel von Land aus gezündet werden. Diese Version wurde aber seltener eingesetzt. Die Minengefäße sind eher dünnwandig, weshalb der enthaltene Sprengstoff heute in Einzelfällen offen liegt.

 

(siehe: Böttcher et al., (2011): Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer – Bestandsaufnahme und Empfehlungen; Bund/Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee (BLMP) im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) (Hrsg.); Hamburg; www.munition-im-meer.de)